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Ein Tauchurlaub auf den Philippinen verspricht dem Unterwassersportler, wirklich etwas Besonderes zu erleben – sofern er weiß, wo die schönen Tauchgebiete liegen; dabei sind sowohl Sport- als auch Freizeittaucher zudem darauf angewiesen, an ihrem Urlaubsziel eine bestimmte Infrastruktur vorzufinden, die als absolutes Minimum aus Tauchflaschen und einem Kompressor besteht. Zusätzlich ist an den meisten Orten ein Boot erforderlich, weil direkt vor dem Ufer in akzeptabler Entfernung für die Taucher oftmals nicht viel Aufregendes zu sehen ist.

Tauchspot in der Nähe von Sabang

Tauchspot: Lapu Wall, Boracay.

Tauchen rund um Boracay

Was erwartet den Taucher in der Unterwasserwelt von Sabang, Puerto Galera, und Boracay? Tauchspot hier: Yapak, Boracay.

Nachfolgend eine kurze Beschreibung zweier Tauchgebiete, die im deutschsprachigen Raum einigermaßen bekannt sind, und in denen die Voraussetzungen für mehr oder auch weniger atemberaubende Tauchgänge gegeben sind.

Reiseziel nördliches Mindoro/Puerto Galera

Dieses Ziel ist ab dem Ninoy Aquino Internatial Airport in Manila, auch kurz NAIA genannt, in einer Kombination aus Land- und Seeweg erreichbar. Besonders bei der Hinreise ist es allerdings ratsam, vorab mit der gebuchten Unterkunft eine Abholung am “NAIA International Airport“ zu vereinbaren.

Es gibt zwar eine recht schnelle und preiswerte Linienbusverbindung Richtung Süden bis Batangas Pier, aber dafür muss man erst per Taxi vom Terminal zu einem der Busstopps fahren. Es ist dabei nicht immer sichergestellt, ob der Taxifahrer diese Stopps überhaupt kennt.

Die Anreise nach Sabang, Puerto Galera auf Mindoro von der Hauptstadt Manila aus.

Ab Batangas Pier geht es dann weiter in einer rund 75 Minuten dauernden Fahrt mit einer typischen, philippinischen Banca (Holzboot) nach Sabang. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Bancas nicht in der Dunkelheit ablegen. Wer zu spät in Batangas ankommt, muss in dieser nicht gerade attraktiven Stadt übernachten.

Bunte Unterwasserwelt

Bunte Unterwasserwelt

Tauchgebiete in Sabang

Der Hauptort Puerto Galera bietet nichts für Taucher und ist weitgehend in koreanischer Hand. Es gibt jedoch zwei von Deutschen geführte Tauchbasen (eine recht große mit den Cocktail Divers, die andere eher familiär) und drei überwiegend von Briten besuchte Tauchbasen, von denen eine sogar technisches Tauchen bis “full trimix“ anbieten kann. Für Sporttaucher gibt es insgesamt rund 30 verschiedene Spots.

Was erwartet den Taucher unter Wasser?
Es muss leider deutlich gesagt werden: das Meer rund um Sabang ist leergefischt! An die Stelle von Planktonfressern mit Flossen sind Planktonfänger mit vielen Armen (Federsterne) getreten, und mangels räuberischen Flossenträgern sind sie sogar tagsüber zigmillionenfach aktiv.

Dazu findet der Taucher „Critters“, also kleine Schnecken und andere schwer zu entdeckende Kleintiere. Es gibt auch einige für Taucher versenkte Wracks, diese sind überwiegend klein und sowieso dem Zerfall preisgegeben, aber an einigen Wracks finden tatsächlich die letzten verbliebenen Fische ab 15 cm Länge ein Versteck.

Teilweise nur bedingt taugliche Unterwasserwelt
In der Nähe von Sabang, etwa eine Bootstunde entfernt, liegt Verde Island, das gelegentlich von den Sabang-Tauchbasen im Rahmen von Tagestouren angefahren wird. Dort ist endlich die Unterwasserlandschaft so intakt, wie man sie sich das als Taucher wünscht, mit Steilwänden, vielen Fischen, großen Seeschlangen, großen Gorgonien und nur einem geringen Aufkommen von Federsternen.

Seeschlange Boracay

Seeschlange, gesichtet in der Unterwasserwelt um Boracay

Ob es den Aufwand der Anreise nach Sabang lohnt, möge entsprechend der hier gegebenen Schilderung jeder selbst entscheiden. Der Ort Sabang selbst lohnt die Anreise nicht. Es ist eng, schmutzig, laut, und es herrscht ein recht intensives Rotlichtmilieu.

Auf einem Hügel zwischen Sabang und Puerto Galera steht allerdings ein Luxusresort, das wirklich traumhaft schön gelegen ist, aber auch entsprechend teuer ist.

Noble Unterkünfte nördlich vom White Beach auf Boracay

Noble Unterkünfte nördlich vom White Beach auf Boracay

Reiseziel Boracay

Die Insel Boracay wird gelegentlich als der “philippinische Ballermann“ beschrieben. Stimmt soweit, als jemand, der Ballermann-Milieu mag, dort fündig wird, denn bestimmte Bereiche des White Beach sind allabendlich Partyzone. Aber zu jeder Partyzone gibt es Alternativen, und diese sogar am White Beach.

Anreise nach Boracay
Der schnellste Weg ist der Inlandsflug entweder nach Kalibo oder Caticlan. Bei der Anreise über Kalibo geht es dann ca. 90 Minuten weiter mit dem Minibus-Shuttle nach Caticlan Pier. Es gibt auch direkte Inlandsverbindungen nach Caticlan. Allerdings handelt es sich dabei um kleinere Jets mit restriktiven Gepäckbestimmungen.

Ab Caticlan Pier geht es in wenigen Minuten mit der Fähre nach Boracay. Wer etwas Zeit im Gepäck hat und später ab Manila wieder nach Hause fliegt, sollte sich mit der neuen Fährlinie Caticlan-Batangas eine preiswerte, achtstündige Seereise gönnen. Tagsüber gibt es dabei immer wieder traumhaften Aussichten auf die vielen kleinen Inseln, die auf dieser Route passiert werden. Ab Batangas geht es dann wieder mit dem Linienbus weiter nach Manila.

Tauchen am Riff

Tauchen am Riff – Yapak Boracay.

Tauchen auf Boracay
Was in Sabang die Koreaner, das sind auf Boracay die Chinesen. Fast alle Tauchbasen setzen auf wirklich lustig anzusehende Schnuppertauchprogramme. Aber es gibt auch eine sehr gut geführte deutsche Tauchbasis. Sie feierte kürzlich ihr 20-jähriges Jubiläum auf der Insel.

Was erwartet den Taucher auf Boracay?
Alle Verantwortlichen auf Boracay haben es gemeinsam geschafft, die einheimischen Fischer in deutlich lukrativere touristische Jobs einzubinden. Damit ist rund um die Insel quasi eine Schutzzone entstanden, und die Natur dankt es allen Beteiligten.

Die oben erwähnten Federsterne sind rund um Boracay eher rar. Die Tauchgebiete beeindrucken selbst erfahrene Taucher durch die bemerkenswerte Vielfalt von teilweise wirklich großen Hart- und Weichkorallen, vielen Fischen und sehr vielfältiger anderer Fauna.

Philippinen unter Wasser

Reichhaltige philippinische Unterwasserwelt

Tolle Tauchspots auch für Freunde vom Wracktauchen
Es gibt einige Top-Tauchspots, die höheren Ansprüchen genügen. Yapak ist ein Tauchgebiet, das nahezu eine Garantie für Hai- und Thunfischsichtungen gibt. Darüber hinaus gibt es hier eine eindrucksvolle Steilwand mit einer Tiefe jenseits von 50 Metern, üppig bewachsen und vielen Fischschwärmen. Busuanga im Nordosten von Panay bietet eine quasi stationäre Wolke von mindestens 1000 großen Stachelmakrelen. Und selbst der historisch älteste und viel betauchte Spot „Crocodile Island“ bietet etwas abseits der 08/15-Tauchroute beeindruckendes Unterwasserleben.

Für Wracktauchfreunde wurden vor White Beach auf 28 m Tiefe ein 40 m langes Fischereischiff und vor einigen Monaten eine aus Bruchlandung in Caticlan stammende Yak-Passagiermaschine versenkt. In unserem Vergleich zwischen Sabang, Puerto Galera, und Boracay stellt also letzteres Reiseziel die bessere Wahl dar, wenn es ums Tauchen auf den Philippinen geht.

Herzlichen Dank an Jo Warner an dieser Stelle, bei dem die Bildrechte liegen (wo nicht anders angegeben), und der diesen Artikel weitgehend verfasst hat, um unsere bisherigen Beiträge rund um das Tauchen auf den Philippinen zu ergänzen. Seine Tipps in Bezug auf gute Tauchschulen sind u.a. die Octopus Divers in Sabang und die Victory Divers auf Boracay.

Tauchurlaub auf den Philippinen: Puerto Galera oder Boracay?: 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 4,69 von 5 Punkten, basierend auf 13 abgegebenen Stimmen.
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