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Caramoan liegt ca. 500 km östlich von Manila in der Region Bicol. Oft hört man die Bezeichnung Caramoan Island oder Caramoan Islands. Gemeint damit sind die Inseln vor Caramoan, das selbst keine Insel ist sondern eine Landzunge, die sich in den Maqueda Kanal und den Golf von Lagonoy in Richtung des Pazifischen Oceans erstreckt. Bekannt ist Caramoan vor allem auch durch die US-TV-Serie „Survivor“, die dort auf den Inseln vor Paniman, einem Küstengebiet in Caramoan, gedreht wurde.

Caramoan Island

In diesem Beitrag geht es um Caramoan (Island).

Anreise nach Caramoan Island

Von Manila gibt es viele Wege nach Caramoan. Der einfachste ist sicherlich per Flugzeug nach Naga (Pili Airport) und wenn man Glück hat, bucht man Hin- und Rückflug für ca. 60,- Euro. Der Regelpreis liegt höher bei ca .100,- Euro. Als Fluggesellschaft empfiehlt sich die Airline Cebu Pacific, die zwei Mal täglich Naga anfliegt. Aber auch Philippine Airlines (PAL) bietet Flüge an. Der Flug dauert ca. 1 Stunde, wie eigentlich fast jeder Flug innerhalb der Philippinen.

Der Flughafen von Naga liegt etwas außerhalb, so dass man per Taxi oder Tricycle in die Stadt fahren muss, um weiter zu kommen. Die Fahrt mit dem Taxi kostet je nach Verhandlungsgeschick ca. 250 bis 350 Pesos, die Tricycle – Fahrt bekommt man für 200 Pesos, muss allerdings 30 Minuten Fahrtzeit einrechnen. Fahrtziel für eine direkte Weiterfahrt ist der Minivan-Terminal von Naga, der gegenüber der SM Naga liegt.

Günstiger von Manila nach Naga geht es mit dem Lieblingsverkehrsmittel der Filipinos, dem Bus. Täglich fahren mehrere Busse zu unterschiedlichen Zeiten die Strecke Manila – Naga. Los geht es in Cubao am Bus – Terminal, einem der zentralen Terminals in Manila, von dem aus Busse in alle Richtungen des Landes abfahren.

Anreise mit dem Bus. Foto: Philippinen Tours.

Anreise mit dem Bus. Foto: Philippinen Tours.

Man hat die Wahl, ob man im sehr schlichten „Ordinary“, einem Bus mit Aircondition oder in einem „Sleeper“ fährt. Der Ordinary empfiehlt sich bei Tagesfahrten. Bei offenen Fenstern und ohne jeglichen Komfort ist man während der Fahrt sehr nah an Landschaft und Menschen. Im klimatisierten Bus sind auch die Sitze besser und im Sleeper kann man bequem schlafen.

Achtung! Leider werden die Abfahrtszeiten der Busse nicht immer eingehalten. Manchmal fahren auch keine Busse obwohl sie im Internet stehen. Also besser frühzeitig da sein und ein bisschen Wartezeit im Bus einplanen. Die Fahrt wird zwischen 10 und 14 Stunden dauern, je nach Verkehr, Bustyp und Wetter. Es gibt Pausen zwischendurch, während denen man sich die Beine vertreten, die Toiletten besuchen oder etwas essen kann.

Die einfache Fahrt von Cubao nach Naga kostet je nach Bustyp zwischen 600 und 1000 Pesos. Ob man tagsüber fahren möchte oder nachts muss jeder selbst entscheiden. Auf dem Weg durchquert man Quezon, passiert hohe Berge und sieht wunderschöne Natur. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis und wer noch nicht viel auf den Philippinen unterwegs war, dem empfehle ich eine Tagestour im Ordinary Bus. Der Allerwerteste wird einem danach weh tun, aber man hat auch wirklich viel vom Land gesehen.

Der Bus bringt einem zum Busterminal von Naga, direkt neben der SM Naga und gegenüber von dem Minivan-Terminal, von dem aus es weiter geht.

Alternativ zur Busroute Cubao-Naga kann man aber auch eine Bus- / Roro – Verbindung buchen. Hier wird man mit dem Bus direkt zur Roro – Fähre gebracht, die dann Caramoan ansteuert. Das ist sehr komfortabel und schnell. Die einfache Fahrt kostet komplett ca. 1000 Pesos. Gestartet wird ebenfalls von Cubao aus.

Von Naga nach Caramoan
In Naga angekommen, muss man entscheiden ob die Weiterfahrt nach Caramoan noch möglich ist. Man braucht ca. 1,5 Stunden im Minivan bis nach Sabang, dem Hafen von dem aus die Bangkas (philippinische Fischerboote) Passagiere nach Caramoan transportieren. Die letzte Bangka verlässt um ca. 13.00 Uhr Sabang. Sollte es zu spät für eine direkte Weiterfahrt sein, findet man in Naga zahlreiche gute, saubere und günstige Hotels.

Weiter geht es mit einem typischen philippinischen Fischerboot, auch "Bangka" genannt.

Weiter geht es mit einem typischen philippinischen Fischerboot, auch „Bangka“ genannt.

Mein Tipp für eine günstige Übernachtung ist das Hotel Sampaquita, das ca. 1 – 2 km entfernt von der SM liegt. Man kann dort ab 300,-Pesos ein sauberes Zimmer buchen. Es gibt auch Zimmer mit Klimaanlage, die etwas teurer sind. Viele weitere Hotels bieten Räume ab 800 Pesos. Mit dem Tricycle ist man von der SM aus in wenigen Minuten im Sampaquita.

Übrigens: Tricycles werden von Filipinos i. d. R. gemeinschaftlich genutzt. Man hält ein schon besetztes Tricycle an und fährt ein Stück mit. Je nach Fahrtdauer zahlt man dafür meisten 8 – 10 Pesos. Fährt man alleine im Tricycle, evtl. mit viel Gepäck oder der Fahrer scheut sich, andere Fahrgäste mitzunehmen, weil man ein Ausländer ist, zahlt man für diese Special – Fahrt mehr. Von der SM Naga zum Sampaguita kann man also für 8 Pesos fahren oder auch für 30 oder für 50 oder für 70. Je nach Art der Fahrt und auch Laune des Tricycle – Fahrers.

Oft wird der Fahrer bei der Ankunft auch keinen Preis nennen. Auf Nachfrage wird er sagen „Up to you“ oder auf Tagalog: „Bahala ka“. Da die Preisstrukturen im Land sehr unterschiedlich sind, kann man schlecht einen Tipp geben, um einen fairen Preis zu finden. Man muss es rausfinden. Für Ausländer ist es allerdings auch nicht wirklich maßgeblich ob eine Fahrt nun 50 Cent oder einen ganzen Euro kostet. Für die Fahrt von der SM zum Sampaquita halte ich 30 Pesos für eine Special-Fahrt für großzügig.

Das Hotel Sampaquita und bicolanische Küche

Das Hotel Sampaquita liegt direkt an der Kernstadt von Naga. Mein Tipp: Das beste Frühstück findet man nah dem Hotel in einer kleinen Gasse mit dem Namen San Francisco. Man kann zu Fuß hingehen. Einfach an der Rezeption fragen. Es ist in der Nähe einer Kirche. Die ganze Gasse besteht aus kleinen Eaterys, die hervorragende philippinische Gerichte zaubern. Am Rand der Gasse sind Tische aufgebaut; hier hat man vielleicht die erste Gelegenheit die hervorragende bicolanische Küche zu testen.

Von Naga aus geht es im Minivan weiter nach Sabang, einer kleinen Hafenstadt, von der aus täglich drei Bangkas nach Guijalo Port, Caramoan fahren. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden und kostet 100 Pesos. Die offiziellen Abfahrtzeiten der Fähren in Sabang sind 5.30, 7.30, 9.30, 11.30 und 13.30 Uhr. Je nach Passagierzahl können die Abfahrtzeiten verschoben werden, allerdings kann man sich i. d. R. darauf verlassen, dass die Fähre nicht früher ablegt. Je nach Gezeiten gibt es in Sabang unterschiedliche Anlegestellen.

bangka-2

Entweder man kann eine Bangka direkt über einen Steg erreichen oder aber man muss über einen langen, schwimmenden Steg laufen, wobei man durchaus auf seine Füße aufpassen sollte. Den helfenden Filipinos gibt man für den Stegaufbau 10 Pesos pro Fahrgast. Koffertragen wird gesondert gezahlt. Auch hierfür sind 10 Pesos angemessen. Manchmal werden auch 20 Pesos verlangt.

Nicht verschweigen möchte ich auch die Möglichkeit, über Land nach Caramoan zu fahren. Ich habe die Tour einmal mit dem Jeepney gemacht, bin aber aufgrund aufgeweichter Straßen mit meinem Jeepney gestrandet und habe die Nacht in den Wäldern verbracht. Wer es versuchen möchte sollte eher auf ein Moped zurückgreifen und ca. 5 – 10 Stunden für die Fahrt kalkulieren. Die Straßen sind größtenteils unbefestigt und führen über hohe Berge. Die Landschaft ist fantastisch, aber wirklich nur für hartgesottene Abenteurer geeignet.

Jeepney Caramoan Island

Mit dem Jeepney nach Caramoan

Von Sabang aus erreicht man nach ca. 2 stündiger Bangka – Fahrt den Hafen von Caramoan, Guijalo Port. Hier warten schon Tricycle für eine Weiterfahrt zum Beach – Resort oder Hotel. Es gibt einige Hotels in der „Town“, die nicht wirklich Stadtcharacter hat und weit vom Strand entfernt ist. Meine Empfehlung ist der Barangay Paniman. Hier ist man direkt am Strand, hat alle Möglichkeiten für Touren auf dem Wasser (Island-Hopping) und auf dem Land.

In Paniman gibt es einige einfache Resorts. Die Palette an Möglichkeiten, den Tag zu verbringen, ist groß. Obligatorisch ist das Island-Hopping. In der Nähe liegen zahlreiche Trauminseln, auf denen man meisten alleine sein wird. Weiße Sandstrände, Lagunen und bizarre Felsformationen verzaubern. Außerdem kann man hervorragend schwimmen und schnorcheln. Die Bangkas werden von den Resorts zur Verfügung gestellt und man hat die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Touren zu wählen. Für die Inseln in der Nähe benötigt man ca. einen halben Tag und zahlt pro Bangka um die 1500 Pesos. Für einen kompletten Tag und alle Inseln zahlt man ca. 3000 Pesos.

Bizarre Felsformationen rund um Caramoan

Bizarre Felsformationen rund um Caramoan

Aber Caramoan ist wie gesagt keine Insel. Daher gibt es viele Touren, die man auf dem Land machen kann. Ein Moped zu leihen ist einfach und mit maximal 1000 Pesos pro Tag günstig. Falls notwendig, organisiert das Resort einen Guide und los geht’s. Höhlen, ein Damm, Wasserfälle, Aussichtspunkte, Wälder und Seen in der unmittelbaren Umgebung von Paniman sind atemberaubend schön. Schon der Weg zum avisierten Ziel wird zum Abenteuer.

Für einige Touren sollte man durchaus körperlich fit sein und sich nicht scheuen nasse oder schlammige Füße zu bekommen. Es geht über unbefestigte Straßen, man durchquert Flüsse und erklimmt Berge. Über einzelne Ziele werde ich gesondert berichten.

Wenn man abends seine Zeit vertreiben möchte bieten einige Resorts Videoke an. Mein Tipp ist die Mushroom – Bar, die am Ende des Strandes liegt und besonderen Charme hat. Die Inhaber Dennis und Gysell emfangen ihre Gäste freundlich und man kann bei Musik und Getränken die Zeit bis zum nächsten Sonnenaufgang verbringen.

Caramoan bietet also eine Vielzahl an Möglichkeiten, aktiv zu sein. Vom Badeurlaub mit der Familie bis hin zum anspruchsvollen Abenteuer ist alles drin. Genau das macht Caramoan aus. Es wird nie langweilig, es ist ruhig und wunderschön. Ob beim Lagerfeuer am Strand, in der Mushroom – Bar oder während zahlreicher Aktivitäten auf Wasser und Land. Caramoan macht Spaß und ist eines der schönsten Plätze, die ich bislang auf meinen Reisen gesehen habe.

Dies ist ein Gastbeitrag von Stefan Ammon, der mittlerweile schon ein Dutzend Male die Philippinen ausgiebig bereist hat, von ihm stammen auch die wunderschönen Fotos (sofern nicht anders angegeben). Wer jetzt auch auf Abenteuer-Tour nach Caramoan gehen will, der sollte einfach das Kontaktformular ausfüllen, um weitere Informationen zu erhalten.

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