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Im Norden der philippinischen Hauptinsel Luzón liegt Baguio City, geografisch zur Provinz Benguet gehörend, doch administrativ unabhängig. Baguio City befindet sich in 1500 Metern Höhe in den Philippinischen Kordilleren. Aufgrund dieser hohen Lage im Gebirge ist die Stadt einer der kühlsten Orte auf den Philippinen. Im Hochsommer herrschen hier angenehme etwa 25 Grad, was auch erklärt, weshalb viele philippinische Prominente, Politiker und andere wohlhabende Menschen Sommerresidenzen dort haben. Auch einheimische Touristen halten sich während der heißen Monate gerne in Baguio und Umgebung auf. In den Jahren von 1910 bis 1975 löste die nördliche Stadt während der Sommermonate sogar Manila als Hauptstadt ab.

Im Rahmen unserer Nordluzón-Rundreisen berücksichtigen wir Baguio gerne mit mindestens einer Übernachtung, um unseren Gästen nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die faszinierende Gebirgswelt um sie herum erleben zu lassen.

Baguio City. Foto von Sebastian Herrmann

Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten in Baguio

Baguio ist eine Studentenstadt. Etwa 250.000 der 350.000 Einwohner sind Studenten. Die typische Ruhelosigkeit, die jede Stadt mit so vielen jungen Menschen ausstrahlt, ist auch in Baguio nicht zu übersehen. Hier ist immer etwas los, überall sind Autos und Fußgänger unterwegs. In der Innenstadt ist die Luft aufgrund des vielen Verkehrs nicht besonders gut, weshalb es besonders empfehlenswert ist, eher Aktivitäten etwas weiter außerhalb oder zumindest in autofreien Bereichen, wie etwa den Parks, nachzugehen.

Natürlich gibt es in Baguio einige sehr schöne, teils auch touristisch aufbereitete Orte, von denen zumindest einige während eines Aufenthalts in Baguio besucht werden sollten. Unsere Tipps sind:

  • Der Baguio Public Market, ein sehr gut organisierter und sehr sauberer Markt, den wir als einen der schönsten Märkte des ganzen Landes empfinden.
  • Der Burnham Park ist ein immer gut besuchter Park – nicht nur von Touristen, sondern auch von Einheimischen –, der zahlreiche Freizeitangebote bereithält, wie zum Beispiel einen Spielplatz, Auto-Scooter oder Ruder- und Tretbootfahrten auf dem künstlich angelegten See. Gerade mit Kindern ist der Park ein lohnenswertes Ausflugsziel.
  • Der Mines-View Park hat mit seinen zahlreichen Souvenir-Shops und gastronomischen Angeboten einen deutlichen touristischen Touch und ist deshalb zwar nicht weniger schön, aber seit einigen Jahren recht überlaufen. Ein Markt für Textilien und Handwerksarbeiten befindet sich ebenso im Park wie bunt geschmückte Pferde, die als Fotomotiv dienen sollen und – sein Herzstück – eine Aussichtsplattform, die freie Sicht auf die Berglandschaft Nord-Luzóns bietet.
  • Eine schöne Kirche und eines der Wahrzeichen von Baguio City ist seine Kathedrale, die our Lady of Atonement Cathedral oder auch Domina Nostra Adunationis. Das 1936 geweihte Gotteshaus steht auf einer Erhöhung mitten in der Stadt, ist also kaum zu übersehen, und unterscheidet sich aufgrund seiner Zwillingstürme optisch auffällig von anderen Kirchen. Die Kirche kann durch verschiedene Treppen erklommen werden und bietet einen beeindruckenden Ausblick über die Stadt.
  • Die im Jahr 1907 von den spanischen Jesuiten erbaute Grotte Our Lady of Lourdes ist nicht nur für religiöse Menschen sehenswert, denn sie ist schön und inmitten einer Felsenlandschaft angelegt und sowohl das Besteigen der 100 Stufen, als auch der Ausblick auf Baguio sind lohnende Erlebnisse.
  • Die Bridal Veil Falls (Brautschleierwasserfälle) an der Kennon Road sind ein beliebtes Fotomotiv, allerdings nur mit dem Auto zu erreichen. Ein privater Fahrer könnte, falls die Anreise mit dem Bus oder Taxi erfolgt ist, Abhilfe schaffen. Für Abenteuerlustige gibt es dort eine waghalsig aussehende Hängebrücke, die bislang aber allen, die die Überquerung gewagt haben, standgehalten hat.
  • Das Kunstdorf Tam-Awan besteht aus Hütten mit Grasdächern, von denen jede eine Galerie für zeitgenössische Kunst ist.
  • Das Dorf Ifugao ist gänzlich der Holzschnitzerei verschrieben. Die handgemachten Kunstwerke und Alltagsgegenstände werden von Einheimischen angefertigt und verkauft. Sie gelten, zum Beispiel im Vergleich mit den Preisen in der Metropolregion Manila, als besonders günstig.
  • Der „Cemetery of Negativism“ (Friedhof des Negativen) ist eine außerordentlich kreative Idee: Hier liegen sinnbildlich negative Gedanken begraben, die den Menschen einschränken und belasten. Die „Grabsteine“ sind versehen mit ulkigen Figuren und teils witzigen, teils weisen Sprüchen.
  • Nicht direkt in Baguio, aber in Reichweite liegen die Reisterrassen von Nordluzón, zum Beispiel in Banaue oder Bontoc. Auf einer von uns gebuchten Reise, in welcher Nordluzón enthalten ist, stehen die Reisterrassen, die ein Weltkulturerbe der UNESCO sind, ohnehin auf dem Plan. Wer aber von sich aus in Baguio ist und die Möglichkeit hat, mit einem Auto einen Tagesausflug zu den Terrassen zu machen, dem seien sie auf jeden Fall ans Herz gelegt.

Das „achte Weltwunder“ so wie die „rice terraces“ auch genannt werden, sind nicht allzu weit entfernt von Baguio

Anreise per Bus oder Auto

Die Anreise nach Baguio ist mit dem Bus und, falls vorhanden, mit dem Auto möglich. Es gibt mehrere Straßen, die nach Baguio führen und die bekannteste von ihnen ist die Kennon Road. Sie hat steile und enge Abschnitte, von denen einer auch als „Zigzag“-Stelle bezeichnet wird. Die Straße ist abenteuerlich, nicht ungefährlich und sollte auf jeden Fall nur von erfahrenen Autofahrern mit hochwertigen Fahrzeugen befahren werden. Bei Regenwetter passieren regelmäßig Unfälle und es empfiehlt sich, sie komplett zu meiden. Eine Alternative ist der Marcos Highway, der als viel sicherer gilt und ab Agoo nach Baguio führt. Außerdem gibt es seit Dezember 2018 die Asin–Nangalisan–San Pascual Road, die gebaut wurde, um den Macros Highway zu entlasten, allerdings bislang ebenfalls als riskant gilt.

Von Manila aus fahren einige Buslinien die ca. 250 Kilometer lange Strecke nach Baguio, zum Beispiel der Victory Liner oder Genesis. Es gibt davon Express-Varianten mit einer Fahrtzeit von etwa fünf bis sechs Stunden sowie langsamere Busse, die etwa sieben Stunden unterwegs sind, dafür aber alle 20 Minuten fahren. Es ist empfehlenswert, schon vormittags nach Baguio zu fahren, um die Bergwelt, in der sich die Stadt befindet, während der Fahrt bei Tageslicht bewundern zu können. Außerdem sollten für die Expressbusse die Fahrkarten am besten schon am Vortag gekauft werden. Die Busterminals befinden sich in Cubao und Pasay.

Natürlich ist Baguio auch von anderen Städten aus mit dem Bus erreichbar, zum Beispiel von Angeles City, San Fernando, Sagada, Bontoc, Kabayan und Banaue, die sich zumeist – verglichen mit Manila – recht in der Nähe von Baguio befinden.

Die Busfahrten sind sehr günstig und selbst von Manila aus kosten sie umgerechnet in der Regel weniger als 10 Euro pro Person. Wer bereit ist, ein Vielfaches dieses Preises zu bezahlen, kann sich auch ein Taxi für etwa 75 Euro gönnen.

Unterkünfte: Hotels, Hostels, Bed & Breakfast – unsere Favoriten in Baguio City

Baguio ist, wie auch der Rest von Nordluzón, kein Ort der Luxushotels und –resorts. Die Unterkünfte, die wir gerne für unsere Urlaubsgäste buchen, sind sauber und serviceorientiert, aber verhältnismäßig einfach und dabei natürlich auch entsprechend günstig.

Eines der besten Hotels in Baguio City ist unserer Meinung nach das 4-Sterne-Hotel Le Monet. Das mit 70 Zimmern überschaubare Hotel befindet sich in der Nähe des Botanischen Gartens. Die Zimmerausstattung ist modern, beinhaltet unter anderem Kühlschränke, Fernseher und DVD-Player, und auch das Angebot an Annehmlichkeiten kann sich mit unter anderem Sauna, Fitnesscenter und Swimming Pool durchaus sehen lassen. Auf Wunsch kann ein Frühstücksbuffet hinzugebucht werden, und für entspannte Abendstunden, die man gesellig im Hotel verbringen möchte, steht eine Bar zur Verfügung.

Das 3BU Hostel ist, typisch für diese Unterkunftsart, günstig, einfach ausgestattet und geprägt von Mehrbettzimmern. Besonders interessant sind die „Huts“ hier, Schlafhütten, die in einem großen Raum nebeneinander gereiht sind. Die einzelnen Huts sind durch Wände voneinander getrennt, die Abgrenzung zum großen Raum ist jedoch nur ein Vorhang. Die Duschen und Toiletten werden gemeinschaftlich genutzt. Den Gästen des Hostels stehen Schließfächer, gemütliche Aufenthaltsräume und ein Restaurant zur Verfügung.

Auch die beiden Bed & Breakfast Unterkünfte von Guesthaven können wir empfehlen. Dies sind jeweils mit wenigen Zimmern ausgestattete und dementsprechend familiärer anmutende Alternativen zu den meisten Hotels. Gästen stehen einige Annehmlichkeiten zur Verfügung, vor allem in der Unterkunft in der Justice Village Road. Dazu gehört etwa ein Garten, eine Galerie und natürlich das im Namen schon enthaltene Frühstück.

Das vielleicht noch luxuriöeste Hotel Baguios ist The Manor at Camp John Hay, wo es vier üppig und modern ausgestattete Zimmerkategorien gibt. Die größte Kategorie, die 2 Bedroom Suite, enthält Zimmer von einer Größe von bis zu 132 Quadratmetern. Diese sind aber auch mit zwei Doppelbetten ausgestattet und dementsprechend gedacht für etwa vier Personen. Für die Gäste stehen ein SPA-Bereich, ein Fitnessstudio, Wellness-Behandlungen und ein Restaurant bereit.