Nach nun fast 40 Jahren aktiver Reisetätigkeit des Teams von Philippinen Tours in das Land der 7641 Inseln waren und sind natürlich die jeweiligen Wechselkurse der philippinischen Währung „Peso“ zur D-Mark und später dann zum Euro von wichtiger Bedeutung. Das ist besonders für kleinere Reisegruppen, wie Familien mit mehreren Kindern der Fall, die sich das zur Verfügung stehende Budget bei längeren Reisevorhaben auf die Philippinen akribischer einteilen müssen.
Inhaltsübersicht
Entwicklung der Tauschkurse Philippinischer Peso zu D-Mark und Euro
Mitte der achtziger Jahre gab es für die D-Mark etwa 4,5 philippinische Pesos beim Umtausch auf der Bank, oder anderen autorisierten Umtauschinstitutionen. Zur Zeit hält sich der Tauschkurs Euro zu Peso relativ stabil bei einer Marke von etwa 60:1, zumindest vorübergehend. Möchte man den Inlandswert der Währungen D-Mark und Euro in der Kaufkraft und in ihrem ganzen Wert etwa auf eine Ebene stellen, dann sind die Unterschiede in den Umtauschquoten von 1985 im Vergleich zu heute geradezu dramatisch zu nennen.
Diese enormen Unterschiede könnten zu falschen Schlussfolgerungen führen. Trotz einem relativ hohen Tauschkurs ist es keineswegs so, dass für den Besucher der Philippinen von heute alles viel günstiger wäre, als noch vor dreißig Jahren. Die inflationäre Entwicklung vom philippinischen Peso in den letzten Jahrzehnten zeigt die typischen und damit zusammenhängenden Begleiterscheinungen, die in zunehmendem Kaufkraftverlust münden.
Direkte Abhängigkeit vom US-Dollar
Deutlich wird bei der Beobachtung der philippinischen Währung auch, dass sie sich im Gleichschritt mit dem jeweiligen Wechselkurs von Euro zu US-Dollar zu bewegen scheint, indem sie alle Veränderungen in einem Verhältnis von nahezu 1:1 mitmacht. Diese Tatsache ist insoweit positiv zu nennen, als dass man sich am Verhältnis Euro zu US-Dollar sehr gut orientieren kann, was die Einschätzung vom philippinischem Peso angeht. Diese Abhängigkeit geht auf die amerikanische Kolonialherrschaft zurück, aus der die Philippinen im Jahr 1946 in die Unabhängigkeit entlassen wurden.
Bis Anfang der 70er Jahre noch fest an den amerikanischen Dollar gekoppelt, fanden in der Folgezeit mehrere Abwertungen vom philippinischen Peso statt, um zunächst den unterschiedlichen Entwicklungen bezüglich Inflations- und Wachstumsraten zwischen den USA und der Philippinischen Republik Rechnung zu tragen.
Schmerzlicher Anpassungsprozess an internationale Wechselkurse
Ab Mitte der achtziger Jahre waren die Philippinen gezwungen, ihre Geldpolitik dem insgesamt stark wachsenden asiatischen Markt anzupassen mit der Konsequenz, dass immer weniger Eingriffe in eine vom internationalen Markt bestimmte Wechselkursentwicklung stattfinden durften, um so die Brücke zu sich frei am Markt bildenden Wechselkursen zu schlagen.
Das hatte andererseits zur Folge, dass weitere Abwertungen vom philippinischen Peso vorgenommen werden mussten, um im internationalen Wettbewerb, besonders mit den benachbarten ASEAN-Staaten wie Thailand, Malaysia, Indonesien und Singapur nicht zu viel an Boden zu verlieren.
Piso und Sentimo als philippinische Währungseinheit
Das Symbol für den philippinischen Peso ist: ₱. In der offiziellen Landessprache Tagalog, heißt die philippinische Währung „Piso“ und entspricht 100 Centavos, der kleineren Währungseinheit, ähnlich wie die Unterteilung von Euro und Dollar in je 100 Cent. Andere, ebenfalls gebräuchliche Bezeichnungen für die kleine Währungseinheit sind: Sentimo, oder Sentabo.
Das offizielle Symbol für den philippinischen Peso ₱ ist nicht immer leicht in einem Dokument darzustellen, daher sind ersatzweise auch Darstellungen wie PhP, PHP, oder einfach nur P gebräuchlich.
Peso und Centavo, schon von den Spaniern als philippinische Landeswährung eingesetzt
Die Bezeichnungen für die philippinische Währung Peso und der kleinere Währungseinheit Centavos geht, wie die Namensgebung schon vermuten lässt, auf die spanische Kolonialzeit zurück. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts folgte die Einteilung ins Dezimalsystem, also 1 Peso gleich 100 Centavos. In dieser Zeit wurden Peso-Münzen noch in Edelmetall produziert also Gold oder Silber und waren in ihrem Wert natürlich nicht vergleichbar mit der Wertigkeit des heutigen Piso.
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren große, prächtige Centavo Münzen im Umlauf, die in ihrem materiellen Wert den seinerzeit aktuellen Geldwert von Piso und Sentimo bei weitem überstiegen. Heute sind diese Münzen eher selten und sind zum größten Teil wahrscheinlich Opfer privater Sammelleidenschaft geworden.
Bedeutung und Einfluss auf Philippinen-Reisen
Da hierzulande die Projektion vom Wechselkurs Euro zu US-Dollar verständlicher ist, so ist die Orientierung an diesem Tauschkursverhältnis vor einer Philippinen-Reise durchaus sinnvoll. Mit Wechselkursen Euro zu US-Dollar von > 1.3 je nach Währungsrechner wird auch der Wechselkurs Euro zu philippinischem Peso in eher schmerzfreien Regionen liegen. Man stelle sich nur vor, die Tauschkurse Euro zu US-Dollar würden sich wieder einer Parität nähern, oder sich gar in ein Verhältnis < 1.0 (zurück-) entwickeln.
Toller Artikel, mit ganz interessanten Informationen über die Entwicklung des Peso. Da kann man doch noch einiges dazulernen.
Wir mussten das gerade bei einem 4 monatigen Aufenthalt auf den Philippinen feststellen. Die 1000 Peso Scheine zerrinnen einem zwischen den Fingern, ohne dafür einen relevanten Gegenwert zu erhalten. Energie, wie Strom, Gas oder Benzin bewegen sich auf europäischem Preisniveau. Die ungebremste Bevölkerungsexplosion dürfte die Situation jedoch weiter massiv verschärfen, weil die philippinische Regierung schon heute gezwungen ist, die knappen Währungsreserven für die Einfuhr von Reis auszugeben.
Keine guten Aussichten für die philippinische Unterschicht, die durch ihren Kinderreichtum hauptsächlich zur Verschärfung des Problems beiträgt, als auch für europäische Minirentner, die glaubten, dort ein besseres Auskommen zu haben, als in Europa.
Hallo Herr Moll,
vielen Dank für Ihren Kommentar. In der Tat sind Strom und Benzin recht teuer auf den Philippinen, und auch der Kinderreichtum / die Überbevölkerung wird eine Herausforderung sein, mit der das Land in den nächsten Jahrzehnten klarkommen muss. Insgesamt befinden sich die Philippinen preislich auf einem höheren Niveau als einige andere Länder in Südostasien, und wenn man auch als Rentner europäische Standards haben möchte, dann ist es auf den Inseln nicht unbedingt billiger, sondern teilweise sogar teurer (Beispiel: Importgüter im Supermarkt wie z.B. Müsli). Wir versuchen auch hier etwas mehr „Licht ins Dunkel“ zu bringen, sind auch guten Mutes, dass die wirtschaftliche Entwicklung selbst bei der weniger bemittelten Schicht früher oder später deutlich vorangehen wird.
Danke für die Geschichte der Währung!
Für mich sind dir PH günstiger. Keine 600 Euro im Monat für ein gemietetes Haus, Strom, Internet und Essen für 2 Personen.
Importprdukte sind doch überall teuer. In Dt. kauft man normalerweise weniger Importprdukte. Das selbe auf den Philippinen. Man sollte schon einheimisch leben.
Bezin kostet ca 48 PHP (12/2020), es wären ca 80 Cent.
Es ist insgesamt günstiger.
Wie die Zukunft hier aussieht ist schwer zu sagen. Zusätzlich zum Artikel könnte man die Korruption erwähnen, die auch sehr viel blockiert.
Gruß aus den Philippinen