In diesem Interview steht uns Stephan von www.philstep.de Rede und Antwort. Er kennt sich vor allem im Norden des Landes hervorragend aus und bietet spannende Touren auf Luzon an.
Hallo Stephan, erst einmal vielen Dank dafür, dass Du Dir Zeit für ein Interview mit Philippinen Tours nimmst. Was hat Dich eigentlich genau auf die philippinischen Inseln bzw. ausgerechnet in den Norden des Landes nach Luzon verschlagen?
Als ich meine philippinische Frau in Dubai kennenlernte, hatte ich schon fast ganz Asien gesehen, nur die Philippinen nicht. Dann ging sie mit dem Finger über die Landkarte und blieb an der Westküste von Nord-Luzon stehen. Schon mal nicht schlecht, dachte ich. Und bei unserem ersten gemeinsamen Urlaub kam es noch viel besser: Strand und Surfen vor der Tür, Pinatubo im Süden, Vigan im Norden und die Berge der Kordillera mit Sagada und Banaue und den Reisterrassen im Rücken. Ganz klar: Volltreffer!
Welche Reiseziele kannst Du denn auf Luzon ganz besonders empfehlen?
Die Reisterrassen sind bei jeder Rundreise in Nord-Luzon einfach ein Muss. Weltkulturerbe der UNESCO und fast schon den Flug um die halbe Welt wert. Dabei finde ich alle Reisterrassen in der Kordillera spannend, egal ob gemauert und mit Lehm gebaut, Batad, Banaue, Bontoc, Ba-Yo, Sagada… alle Klasse und je nach Jahreszeit immer anders. In Sagada muss man natürlich die hängenden Särge und Höhlen gesehen haben. Die spanische Kolonialstadt Vigan gehört auch zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist jetzt auch noch zum neuen Weltwunder unter den Städten gewählt worden. Zum Pinatubo Vulkan muss man nicht viel sagen, einfach ein Knaller!

Die romantische „Calle Crisologo“ in der althistorischen Stadt Vigan City. Foto von JL Gavino unter der CC BY-ND 2.0 Lizenz
Was sind für Dich die größten Unterschiede bzw. auch Schwierigkeiten, wenn Du Dein Leben auf den Philippinen mit dem in Deutschland vergleichst?
Natürlich sind die Philippinen chaotischer, aber andererseits ist die sogenannte Ordnung in Deutschland auch ein Trugschluss. Auf den Philippinen funktioniert so Manches nach Instinkt und kann dann menschlicher oder auch härter sein. Das ist spannend, ich spüre hier das Leben mehr. Vom Wetter und den frischen Lebensmitteln will ich gar nicht erst sprechen. Geschäftlich bin ich ja eng mit Deutschland verbunden und mache dort auch gerne mal Urlaub. Aber wenn ich bei uns am Strand in San Juan La Union einen der unglaublichen Sonnenuntergänge genieße, dann weiß ich, warum ich hier bin.
Nun zu Deinen Touren: Du bist ja ein ausgewiesener Luzon-Experte und bietest schöne Trips an. Was ist da der Bestseller, was ist die aufregendste Tour, und warum?
Natürlich sind die genannten Highlights fast immer mit drin, Reisterrassen, Pinatubo, Vigan, Sagada, San Juan La Union. Und doch ist jede Tour, Rundreise und Urlaub in Nord-Luzon anders, ich richte mich da nach den Kunden. Da kommt mal ein Rundflug über den Vulkan, Golfen in Baguio, Tauchen an der Küste von Zambales, Bootstouren in Hundred Islands oder Windsurfen in Pagudpud dazu. Die Antwort lautet also: Die spannenste Tour ist die, welche genau zum Kunden passt! Und dann einfach smarte Entscheidungen treffen, zum Beispiel nicht ins hektische Manila fliegen, sondern zum Beispiel mit Qatar Airways zum Clark International Airport. Wir bauen Pakete zusammen, welche den Urlaub in Nord-Luzon und den Philippinen zum Ereignis machen.
Du betreibst ja außerdem noch das Philippinen Magazin (www.philippinen.cc), was sicherlich viel Arbeit ist. Was motiviert Dich, täglich auf´s Neue interessante News zu recherchieren?
Ich bin gelernter Journalist und PR-Mann und weißt du was? Ich schreibe immer noch gern! Und durch die tägliche Redaktionsarbeit hat man einfach einen guten Überblick über die Philippinen, und davon profitieren fast alle anderen Bereiche. Und das Netzwerk wächst stetig, weil ich auch mit interessanten Menschen zu tun habe. Gerade haben wir die Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Philippinen ausgebaut, die machen auch richtig gute Arbeit. Wir ziehen ja alle an einem Strang irgendwie: Die Chancen der Philippinen sehen und die richtigen Impuse setzen. Jammern ist zwar auch eine deutsche Tugend, aber es gibt ja auch noch eine deutsche Form der „Can do“-Mentalität, und die ist mir lieber.
Du hast mir ja mal vor Kurzem von dem Surfer-Video erzählt. Wie ist da der aktuelle Stand, was erhoffen sich die Macher, die hinter diesem Projekt stehen?
Ein junges frisches Team dreht einen Film über die einheimische Surfszene, sehr spannend. „Archipelago“ heißt das Werk und wird noch im Januar vorgestellt. San Juan kommt vor, Baler an der Ostküste von Nord-Luzon auch und natürlich die absolute Surfdestination Siargao mit „Cloud Nine“ im Süden der Philippinen, die kennst Du ja auch gut.
Wie lautet Deine Prognose für den Tourismus auf den Philippinen? Wie sieht es auf den Inseln in drei Jahren aus?
Das Grundrauschen wird stärker, die Philippinen sind wieder auf dem Monitor des weltweiten Tourismus gelandet. Thailand sind wir noch nicht, aber wollen wir das? Viele Touristen kommen genau deswegen auf die Philippinen: Unglaublich schöne Orte ohne Massentourismus, auch wenn die Infrastruktur nicht immer auf dem modernsten Stand ist. Aber auch das macht den Reiz aus. Sicherlich wird es Ausschweifungen geben, Boracay ist auf dem besten Weg dahin. Aber dieses Land der über 7000 Inseln bietet so viele touristische Juwelen, teilweise rau und ungeschliffen, die man einfach nur entdecken muss!
Lieber Stephan, vielen Dank für das Interview!
Wer nun Lust auf Nordluzon bekommen hat, der sollte mal bei Philstep vorbei schauen – er ist die richtige Anlaufstelle, wenn es um spannende Trips im Norden der Philippinen geht. In diesem Beitrag gibt er z.B. wertvolle Tipps rund um eine Rundreise zu den Reisterrassen.
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