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Die Provinz Bukidnon gehört zu den schönsten Regionen Mindanaos und sogar der ganzen Philippinen. Doch nur wenige Urlauber finden ihren Weg dorthin, wo es noch viel Regenwald, große Farmen und auch einige Ureinwohner (indigenous people, IP) gibt, die ein traditionelles Indianerleben führen.

Je nach Zählung sind es sieben bzw. acht Tribes, die in dieser Region leben – einer davon ist der Stamm der Talaandig, die wir 2010 schon einmal für ein paar Tage besucht haben. Weitere Tribes sind die Matigsalug, Higaunon, Manobo, Bukidnons, Umayamnon und die Tigwahanon. Die Talaandig sind ein sehr musikalischer und künstlerischer Tribe mit Waway Saway (engl. Interview auf www.philstar.com) als wohl bekanntestem unter den philippinischen Indianern.

IP in Bukidnon, Mindanao

In Bukidnon haben wir uns mit ca. 300 Indianern getroffen

In enger Zusammenarbeit mit den Talaandig und den anderen Stämmen in Bukidnon ist es der Hineleban Foundation gelungen, ein friedliches Treffen zu organisieren: am 28.12.13 fanden sich ca. 300 Indianer auf der Farm von John und Renee Perrine und ihren Familien in der Nähe von Manolo Fortich ein, etwa 2 Stunden Autofahrt von Cagayan de Oro entfernt.

Dieses Treffen wurde vor der Medienwelt und vor allem den Politikern geheimgehalten, da ein „geeintes Indianervolk“ eine bedeutende politische Größe darstellt – bis zu einem Viertel der gesamten Bevölkerung rekrutieren sich aus diesen Tribes und ihren Angehörigen. Bisher waren die Stämme u.a. wegen unklaren Landesansprüchen zerstritten, doch nun scheint es so zu sein, dass eine gemeinsame Sprache gesprochen wird.

Friedliches Treffen der Tribes in Bukidnon am 28.12.13

Friedliches Treffen der Tribes in Bukidnon am 28.12.13

Und das ist wichtig: Innerhalb von wenigen Jahren wurde ein großer Teil des Regenwalds vernichtet, um etwa Weideland und Land für Ananas- und Bananenplantagen zu gewinnen. Würde diese Rodung ungebremst so weiter gehen, dann gäbe es in wenigen Jahren keinen Regenwald mehr in Bukidnon, was fatale Konsequenzen hätte:

So gehen Wissenschaftler davon aus, dass der Verlust des Tropenwaldes Naturkatastrophen wie Taifune und Fluten maßgeblich verschlimmert (siehe auch www.sunstar.com). Es gibt noch viele weitere Gründe für den Erhalt der Natur und die Wiederaufforstung der Bäume.

Wiederaufforstung und Kaffee-Anbau

Die Hineleban Foundation möchte hier mit den Tribes zusammenarbeiten und für „reforestation“ sorgen. Dies soll zum Beispiel dadurch geschehen, dass der Anbau von Arabica-Kaffee gefördert und subventioniert wird. Für jede 500g-Packung Kaffee, die verkauft wird, wird von der Stiftung ein neuer Baum gepflanzt.

Hineleban Kaffee

Handverlesener Arabica-Kaffee der Hineleban Foundation

Wer über die Hineleban Foundation Bio-Kaffee kauft, der forstet damit also den Regenwald wieder auf. Über Google Maps kann man dann mitverfolgen wie sich die Sprösslinge entwickeln und bei einer Tasse Kaffee beim Wachsen zuschauen:D Auf Facebook werden dann jährlich Fotos von den eigens benannten Bäumen gepostet.

Youtube-Video: Sip & Reforest Kampagne der Hineleban Foundation

Mit „Sip & Reforest“ können Kaffeeliebhaber aktiv bei der Rettung des Regenwalds auf den Philippinen mitwirken: für jede Packung fair gehandelten Arabica-Kaffee wird ein neuer Baum gepflanzt.

Wir hoffen, dass diese Ansätze fruchtbar sind und die Region um den Mount Kitanglad wieder aufgeforstet werden kann. Ein sehr gutes Beispiel für „reforestation“ stellt die Perrine-Farm selbst dar: als diese im Jahre 1975 bezogen wurde, gab es kaum Wald mehr. Heute ist die Gegend kaum wiederzuerkennen, und die gesunde Flora sorgt dafür, dass z.B. Bienen erfolgreich angesiedelt werden konnten, um leckeren Bio-Honig herzustellen.

Perrine farm

Farm der Perrine-Familie in Bukidnon, Mindanao

Perrine organic farm

Hier im „organic vegetable garden“ werden auch die Baumsprösslinge gezüchtet

Tribes vereint in Bukidnon

Im Vorfeld des Treffens Ende Dezember 2013 gab es einige Vorbereitungen und Friedensgespräche, um diese friedliche Zusammenkunft der Tribes zu ermöglichen. Ein derartiges Treffen liegt entweder schon Jahrzehnte zurück oder hat nie vorher stattgefunden. Dieser historisch wichtige Tag kann ein Anfang für ein tolles Natur-Projekt sein.

Allerdings kann nur die Zeit zeigen, ob der Plan aufgeht. In einem Jahr soll es eine erneute Zusammenkunft geben, bei der dann bis dahin erzielte Ergebnisse diskutiert und präsentiert werden.

Bukidnon Tribes beim Tanzen

Auf dem Treffen wurde gemeinsam zu traditioneller Musik getanzt

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Talaandig Tribe Musik

Datu Migketai am Mikro und Waway Saway mit der Gitarre vom Talaandig Tribe

Wir sind allerdings zuversichtlich und hoffen, dass dieses Projekt noch viele weitere Anhänger findet, damit die vielfältige Natur und Kultur in Bukidnon und in ganz Mindanao erhalten bleibt!

Fotos: Bea Vaca.