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Dieser Beitrag dreht sich nicht nur um´s Reisen auf den Philippinen, sondern um Triathlon. Die Filipinos sind förmlich triathlonbegeistert, was auf den ersten Blick etwas verwundert, auf den zweiten Blick jedoch plausibel ist: Jede größere Insel kocht ihr eigenes Süppchen und möchte schöne Events veranstalten und verfügt meist auch über den nötigen Meereszugang für die Schwimmdisziplin.

Jede größere philippinische Insel verfügt über einen geeigneten Meereszugang, um ein Triathlon-Event veranstalten zu können

Jede größere philippinische Insel verfügt über einen geeigneten Meereszugang, um ein Triathlon-Event veranstalten zu können

Wer mich ein wenig kennt, der weiß, dass ich auch zu den Leuten gehöre, die absolut vom Triathlonfieber gepackt wurden. Als ich Ende 2010 den Beschluss gefasst habe, den München Marathon im Oktober 2011 zu laufen, hat sich bei mir langsam aber sicher auch eine fast tägliche Trainingsroutine aus Laufen, Schwimmen und Radfahren eingependelt. Die Lektüre von Haruki Murakamis „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede*“ hat übrigens maßgeblich den Ausschlag dazu gegeben.

In den letzten Jahren habe ich auf den Philippinen über eine Dutzend Triathlons absolviert, darunter auch eine Langdistanz im September 2017.und zwei Halbmarathons teilgenommen. Die Stationen waren dabei u.a. Dipolog auf Mindanao, Jagna auf Bohol, Tabuelan und Oslob in Cebu, Cebu City, Maasin City in Leyte und eben auch die wunderschöne Subic Bay in Luzon. Man kommt also durch diese Events auch ganz schön herum:D

Für dieses Event ging es zunächst einmal frühmorgens mit dem Flieger von Mactan Island aus in Richtung Manila. Zuvor war ich noch fast zwei Wochen auf unserer ersten Philippinen Tour, bei der ich zwei begeisterte deutsche Gäste durch die Visayas geführt habe.

Ich hatte übrigens keinen blassen Schimmer, wie ich mein Rennrad in den neuen Fahrradkoffer bekomme und habe noch bis kurz vor Mitternacht herumhantiert, um das Teil auseinander zu bauen und im Koffer zu verstauen. Aber es ist dann alles gut gegangen, und ich konnte dann vor dem Rennstart am Camayan Beach Resort*, dem Austragungsort, auch alles wieder zusammen bauen, ohne dass ein Teil übrig geblieben ist.

Triathlonrad, verpackt im Fahrradkoffer

Triathlonrad, verpackt im Fahrradkoffer

In Manila angekommen, habe ich erst einmal ein wenig auf meinen Fahrer gewartet, der nicht direkt nach meiner Ankunft an Terminal 3 um 09:45 Uhr erschienen ist sondern erst um 10:30 Uhr, aber ich will ja nicht meckern. Schließlich wurde der Transfer von Manila zur Subic Bay völlig kostenfrei von Challenge Philippines organisiert, wofür ich recht dankbar bin (vielen lieben Dank an Anna an dieser Stelle!).

Beitrag von John Rüth.

Die einfache Fahrt mit dem Taxi hätte immerhin 4000 Pesos bzw. an die 70 Euro gekostet. Mein Fahrer meinte dann, dass seine Firma schon ein halbes Vermögen verdient hätte, da sie ein paar Scheichs aus Arabien nach Subic gebracht hatten: in 20 kugelsicheren Jeeps! Wieviele Scheichs genau an dem Triathlon teilgenommen haben, konnte ich nicht genau herausfinden. Allerdings wurde seine Hoheit Scheich Nasser Al Khalifa immerhin Dritter in seiner Altersklasse (25-29 Jahre), worüber dann das komplette bahreinische Fernsehteam ausgiebig vor Ort berichtete.

Das Rennen selbst fand am Samstag, den 22. Februar statt. Am Abend vorher gab es ein kurzes Briefing, bei dem dann dieser Triathlon über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und anschließenden 21,1 km Laufen als derzeit härteste Half Ironman Distanz der Welt bezeichnet wurde. Ein Raunen ging durch die Reihen, und tatsächlich machte dieser Kurs mit sieben Hügeln auf der Radrennstrecke dem Namen „Challenge“ alle Ehre.

Der Schwimmstart fand am Strand des Camayan Beach Resorts statt. Um Punkt 6:30 Uhr morgens ging es für hunderte Triathleten ins klare Wasser

Der Schwimmstart fand am Strand des Camayan Beach Resorts statt. Um Punkt 6:30 Uhr morgens ging es für hunderte Triathleten ins klare Wasser

Fragt mich nicht, warum wir Triathleten uns das freiwillig angetan haben und immer wieder antun. Aber es ist wohl so etwas wie eine Kombination aus täglichem Fitnesstraining, viel Reisen und ständig an seine mentalen und körperlichen Grenzen gehen. Ich persönlich möchte nicht mehr darauf verzichten und kann den Triathlon-Lifestyle nur empfehlen!

Der Renntag ging für mich schon um 4:30 Uhr los. Einer kurzen Nacht im Cindy Kelly Hotel*, das ich für gut und günstig befand, folgte ein langer harter Tag. Das Hotel selbst liegt in Olongapo City, was ca. 20 km von der Site entfernt liegt. Subic selbst hat übrigens eine eigene Verwaltung und hat mit dem Rest der Philippinen auch nicht sonderlich viel zu tun.

Die US Amerikaner hatten hier in Subic, Zambales, Jahrzehnte lang ihren Hauptstützpunkt und brachten auch allerhand amerikanische Kultur mit, was bis heute zu erkennen ist. Die Häuser muten recht amerikanisch an, auch die Restaurants und die vielen Malls lassen entsprechende Rückschlüsse zu. Vor allem ist es dort sehr sauber, was auf den Philippinen nicht unbedingt immer der Fall ist.

Forest Subic Bay

Der wunderschöne Regenwald an der Subic Bay. Foto: „Forest of Subic“ von Jun Acculador unter der CC BY-ND 2.0 Lizenz

Der geschützte Regenwald gehört zu den schönsten Wäldern, die ich bisher auf den Inseln gesehen habe, und hat auch dafür gesorgt, dass vor allem die Laufstrecke einzigartig schön war. Als mir bei über 70 km/h auf dem Rad dann ein paar Affen über den Weg gelaufen sind, habe ich dann schon ein wenig schmunzeln müssen – so etwas begegnet einem Triathleten sicher auch nicht alle Tage…

Der Schwimmkurs führte übrigens am Ocean Adventure Park vorbei über ein Korallenriff mit Riesenmuscheln und einem versunkenen Militärschiff, an welchem sich Wassersportler am Wracktauchen üben. Auch beim Schwimmen kamen die Triathleten also voll auf ihre Kosten und konnten eine einzigartige Unterwasserwelt bewundern.

Ich persönlich habe meinen ersten „Half Ironman“ trotz der Schmerzen und der tropischen Sonnenhitze einigermaßen genießen können und kam nach knapp 6:30 Stunden im Ziel an. Die vorderen Plätze wurden vor allem von Australiern eingenommen wie man es auch schon vom Ironman 70.3 Cebu gewöhnt ist, der bei vielen Sportlern als die beliebteste Triathonveranstaltung in Asien gilt.

Ein schöner Rennbericht von der insgesamt Sechplatzierten und Gewinnerin unter den Frauen Melissa Hauschildt auf Englisch findet sich hier – sie stammt ebenfalls aus „down under“. Ich kann mich ihrem Lob für diese Veranstaltung nur anschließen und denke, dass die Challenge Philippines auch künftig viele Triathleten und auch begeisterte Zuschauern anziehen wird.

Meine nächsten größeren Events waren dann u.a. der DEFY 123 Triathlon in Bohol am 25.5.14 über 1 km Schwimmen, 110 km Radfahren, 12 km Laufen, der Ironman 70.3 Philippines in Cebu und der Tabuelan 226 – meine bisher dritte Langdistanz.

Wen jetzt auch das Triathlon-Fieber gepackt hat, der kann sich gerne mal bei mir melden (info@philippinen-tours.de). Zusammen mit meinem Freund Sebastian betreibe ich übrigens auch noch einen Podcast zu dem Thema und schreibe über Ausdauer-Events auf den Philippinen und anderen Orten auf der ganzen Welt. Hier auf den philippinischen Inseln kann man sicherlich ein schönes Trainingslager organisieren, was doch mal eine willkommene Alterntive zu Mallorca wäre:D